Donnerstag, 11. Juli 2013

4. Teil: DAS BETRACHTENDE GEBET

In einer Katechese rund um das Hochfest Maria Himmelfahrt lädt uns Papst Benedikt XVI ein, verschiedene Formen des betrachtenden Gebetes auszuprobieren, um mit Gott in Berührung zu kommen.

Beim betrachtenden Gebet, welches in der christlichen Überlieferung auch inneres Gebet genannt wird, geht es darum, die positiven Zeichen und Geschenke von Gott zu erkennen und sich in der Stille daran zu erinnern. Zusätzlich kann uns das betrachtende Gebet helfen, den Willen Gottes in unserem Leben zu verstehen und besser gerecht zu werden. Grundsätzlich geht mit dem betrachtenden Gebet auch ein Prozess der Verinnerlichung einher.

Als Vorbild für das betrachtenden Gebet nennt Benedikt XVI die Gottesmutter Maria. Denn Maria achtete auf alles, was der Herr ihr gesagt und getan hatte und dachte darüber nach. Dadurch konnte sie den Willen Gottes besser verstehen, den dahinter verborgenen Sinn deuten sowie die Folgen und Auswirkungen erkennen. Im Evangelium zeigt sich diese Haltung Mariens sehr schön: „Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“ (LK 2,19).

In diesem Sinne können auch wir in unserem Alltag Augenblicke der Stille finden, um über den Willen Gottes in unserem Leben nachzudenken. Als Beispiele nennt Papst Benedikt XVI folgende Formen des betrachtenden Gebetes.

  • Betrachtung eines kurzen Abschnitts aus der Heiligen Schrift, insbesondere der Evangelien, der Apostelgeschichte oder der Apostelbriefe
  • Lesen von Texten geistlicher Autoren, wobei auch Tipps von Beichtvätern empfehlenswert sind
  • Beten des Rosenkranzes als betrachtendes Gebet
  • Meditieren über eine tiefe geistliche persönliche Erfahrung


Wenn Gott regelmäßig ausreichend Zeit geschenkt wird, stellt dies ein wesentliches Element für das geistliche Wachstum des Menschen dar. Als Zweck des betrachtenden Gebetes nennt Benedikt XVI die Tatsache, dass wir nur dann wirklich glücklich sein können, wenn wir uns immer mehr der Hand Gottes anvertrauen.

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