In einer Katechese rund um das Hochfest
Maria Himmelfahrt lädt uns Papst Benedikt XVI ein, verschiedene
Formen des betrachtenden Gebetes auszuprobieren, um mit Gott in
Berührung zu kommen.
Beim betrachtenden Gebet, welches in
der christlichen Überlieferung auch inneres Gebet genannt wird, geht
es darum, die positiven Zeichen und Geschenke von Gott zu erkennen
und sich in der Stille daran zu erinnern. Zusätzlich kann uns das
betrachtende Gebet helfen, den Willen Gottes in unserem Leben zu
verstehen und besser gerecht zu werden. Grundsätzlich geht mit dem
betrachtenden Gebet auch ein Prozess der Verinnerlichung einher.
Als Vorbild für das betrachtenden
Gebet nennt Benedikt XVI die Gottesmutter Maria. Denn Maria achtete
auf alles, was der Herr ihr gesagt und getan hatte und dachte darüber
nach. Dadurch konnte sie den Willen Gottes besser verstehen, den
dahinter verborgenen Sinn deuten sowie die Folgen und Auswirkungen
erkennen. Im Evangelium zeigt sich diese Haltung Mariens sehr schön:
„Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen
und dachte darüber nach“ (LK 2,19).
In diesem Sinne können auch wir in
unserem Alltag Augenblicke der Stille finden, um über den Willen
Gottes in unserem Leben nachzudenken. Als Beispiele nennt Papst
Benedikt XVI folgende Formen des betrachtenden Gebetes.
- Betrachtung eines kurzen Abschnitts aus der Heiligen Schrift, insbesondere der Evangelien, der Apostelgeschichte oder der Apostelbriefe
- Lesen von Texten geistlicher Autoren, wobei auch Tipps von Beichtvätern empfehlenswert sind
- Beten des Rosenkranzes als betrachtendes Gebet
- Meditieren über eine tiefe geistliche persönliche Erfahrung
Wenn Gott regelmäßig ausreichend Zeit
geschenkt wird, stellt dies ein wesentliches Element für das
geistliche Wachstum des Menschen dar. Als Zweck des betrachtenden
Gebetes nennt Benedikt XVI die Tatsache, dass wir nur dann wirklich
glücklich sein können, wenn wir uns immer mehr der Hand Gottes
anvertrauen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen