Nun
möchte ich über die Geißelungen Jesu nach seiner Gefangennahme
reflektieren.
Die
Evangelien nennen uns verschiedene Geißelungen, die Jesus
durchleiden musste. Während des Verhörs vor dem Hohen Rat, wurde
Jesus vom Hohenpriester gefragt, ob er der Messias, der Sohn Gottes
sei. Die Antwort von Jesus lautet: „Du
hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den
Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des
Himmels kommen sehen“
(Mt 26,64). Als der Hohepriester das hörte zerriss er seine Kleider
und beschuldigte Jesus der Gotteslästerung. Spontan einigten sich
die Schriftgelehrten auf den Schuldspruch und die Tötung unseres
Erlösers. „Dann
spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn“
(Mt 26,67). Außerdem lästerten sie: „Messias,
du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?“
(Mt 26,67).
Nach
dem Befehl von Pilatus, Jesus geißeln und kreuzigen zu lassen,
führten ihn die Soldaten in das Amtsgebäude, wo sich die ganze
Kohorte um ihn versammelte. Im Matthäus-Evangelium heißt es weiter:
„Und
sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm
damit auf den Kopf“
(Mt 27,30).
Auch
heute wird Jesus in der Öffentlichkeit häufig gegeißelt. Seien es
Theaterstücke, Zeitungsartikel, Karikaturen oder andere Elemente aus
der Unterhaltungsbrache. In diesem Kontext versuchen hasserfüllte
Regisseure, subintelligente Karikaturisten oder einseitige
Journalisten mit der Bekanntheit ihres Opfers schnelles Geld zu
verdienen. Das erinnert doch auch ein wenig an Judas, der für den
Verrat dreißig Silberstücke bekam, aber dann ein tragisches Ende
nahm.
Ferner
lässt sich die Frage stellen: Was machen wir, wenn wir von einer
Geißelung Jesu in unserer Postmodernen Zeit erfahren? Auch hier
liefern die Evangelien einige Beispiele, wie sich Zeitgenossen von
Jesus verhalten haben.
- VerlassenNach der Gefangennahme Jesu heißt es: „Da verließen ihn alle Jünger und flohen.“ (Mt 26,56).
- VerleugnenDie dreimalige Verleugnung durch Petrus ist den meisten Lesern sicherlich bekannt
- AnpassenObwohl Pilatus zweifelte und sich deswegen die Hände wusch und seine Unschuld beteuerte, ließ er schlussendlich Jesus aufgrund des Drucks von außen doch kreuzigen.
- AufgebenNach der Gefangennahme wollte ein junger Mann mit Jesus mitgehen, als ihn die Männer packten, lief er aus Furcht davon (Mk 14,51).
Wahrscheinlich
finden wir uns in der ein oder anderen Situation in einem dieser
Typen auch in unseren Tagen wieder. Allerdings sollten wir nicht
vergessen, was uns Jesus selbst über die Bedeutung des Bekenntnisses
sagt (was im Religionsunterricht praktisch nicht behandelt wird).
„Wer
sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich
vor meinem Vater im Himmel bekennen“
(Mt 10,32).
„Wer
mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem
Vater im Himmel verleugnen“
(Mt 10,33).
So
bitten wir Gott, dass wir uns immer mehr zu Jesus bekennen und im
Falle seiner Geißelung auch in unserer Zeit in der richtigen Weise
einschreiten.
Eine
gesegnete Karwoche und viel Segen!
florian vom fluss
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