Freitag, 6. April 2012

FASTENSPECIAL: Jesus, der für uns gegeißelt worden ist:


Nun möchte ich über die Geißelungen Jesu nach seiner Gefangennahme reflektieren.

Die Evangelien nennen uns verschiedene Geißelungen, die Jesus durchleiden musste. Während des Verhörs vor dem Hohen Rat, wurde Jesus vom Hohenpriester gefragt, ob er der Messias, der Sohn Gottes sei. Die Antwort von Jesus lautet: „Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen“ (Mt 26,64). Als der Hohepriester das hörte zerriss er seine Kleider und beschuldigte Jesus der Gotteslästerung. Spontan einigten sich die Schriftgelehrten auf den Schuldspruch und die Tötung unseres Erlösers. „Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn“ (Mt 26,67). Außerdem lästerten sie: „Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?“ (Mt 26,67).
Nach dem Befehl von Pilatus, Jesus geißeln und kreuzigen zu lassen, führten ihn die Soldaten in das Amtsgebäude, wo sich die ganze Kohorte um ihn versammelte. Im Matthäus-Evangelium heißt es weiter: „Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf“ (Mt 27,30).

Auch heute wird Jesus in der Öffentlichkeit häufig gegeißelt. Seien es Theaterstücke, Zeitungsartikel, Karikaturen oder andere Elemente aus der Unterhaltungsbrache. In diesem Kontext versuchen hasserfüllte Regisseure, subintelligente Karikaturisten oder einseitige Journalisten mit der Bekanntheit ihres Opfers schnelles Geld zu verdienen. Das erinnert doch auch ein wenig an Judas, der für den Verrat dreißig Silberstücke bekam, aber dann ein tragisches Ende nahm.

Ferner lässt sich die Frage stellen: Was machen wir, wenn wir von einer Geißelung Jesu in unserer Postmodernen Zeit erfahren? Auch hier liefern die Evangelien einige Beispiele, wie sich Zeitgenossen von Jesus verhalten haben.
  • Verlassen
    Nach der Gefangennahme Jesu heißt es: „Da verließen ihn alle Jünger und flohen.“ (Mt 26,56).
  • Verleugnen
    Die dreimalige Verleugnung durch Petrus ist den meisten Lesern sicherlich bekannt
  • Anpassen
    Obwohl Pilatus zweifelte und sich deswegen die Hände wusch und seine Unschuld beteuerte, ließ er schlussendlich Jesus aufgrund des Drucks von außen doch kreuzigen.
  • Aufgeben
    Nach der Gefangennahme wollte ein junger Mann mit Jesus mitgehen, als ihn die Männer packten, lief er aus Furcht davon (Mk 14,51).

Wahrscheinlich finden wir uns in der ein oder anderen Situation in einem dieser Typen auch in unseren Tagen wieder. Allerdings sollten wir nicht vergessen, was uns Jesus selbst über die Bedeutung des Bekenntnisses sagt (was im Religionsunterricht praktisch nicht behandelt wird).

Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen“ (Mt 10,32).
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen“ (Mt 10,33).

So bitten wir Gott, dass wir uns immer mehr zu Jesus bekennen und im Falle seiner Geißelung auch in unserer Zeit in der richtigen Weise einschreiten.

Eine gesegnete Karwoche und viel Segen!
florian vom fluss

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