Montag, 19. März 2012

FASTENSPECIAL: Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat


Im Laufe der Fastenzeit möchte ich etwas über den schmerzreichen Rosenkranz nachdenken. Im Zentrum sollen dabei die Bibel und der Glaube stehen.

Im Anschluss an das Abendmahl und vor seinem Leiden ging Jesus mit seinen Jüngern auf den Ölberg. Als sie oben ankamen sagte Jesus zu ihnen: „Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet“ (Lk 22,40). Danach entfernte sich Jesus ein wenig von den Aposteln und sprach das berühmte Gebet: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen“ (Lk 22,42). Das Lukas-Evangelium berichtet weiters von einem Engel des Himmels, welcher Jesus neue Kraft geschenkt hat.

Aber nun kommt die Stelle. die für unsere Überlegung entscheidend ist! Sie lautet wie folgt:
Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein SCHWEISS WAR WIE BLUT, das auf die Erde tropfte“ (Lk 22,44).

Als Jesus zu den Jüngern zurückkehrte, fand er sie schlafend. An anderer Stelle beklagte Jesus ihre mangelnde Disziplin: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ (Mk 14,38).


Was bedeutet das nun für uns Gläubige? Was können wir aus dem Gebet am Ölberg lernen?

Zunächst ist einmal ersichtlich, dass Jesus sich vor den bevorstehenden Ereignissen (der Auslieferung, der Geißelung, der Dornenkrönung, dem Kreuzweg, der Kreuzigung) fürchtet. Auf der einen Seite lässt sich Jesus als wahrer Mensch erkennen, der vor dem unmenschlichen Leiden Angst hat und deswegen sogar Blut schwitzt. Auf der anderen Seite lässt sich auch Jesus als wahrer Gott begreifen, indem er zwar Gott um Ersparnis des Leidens bittet, aber bedingungslos den Willen des Vaters tut und schon im Voraus weiß, was mit ihm geschehen wird.
Während Jesus betet und aus Angst Blut schwitzt, schlafen die Jünger ein und warten nicht, bis der Herr zurückkehrt. Hier zeigt sich wieder, dass unser Geist zwar oft willig, aber das Fleisch meist schwach ist und leicht in Versuchung geführt werden kann. Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass wir in einer Welt leben, die voller Versuchungen steckt. Blöd ist noch dazu, dass Versuchungen durchaus Spaß machen können und einem träge werden lassen. Ja, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.... Wie oft sind wir schon eingeschlafen, obwohl der Herr von uns etwas anderes erwartet hätte...

Vor allem in scheinbar säkularisierten Ländern hat man in der massenmedialen Öffentlichkeit häufig den Eindruck, als wäre das Christentum im Tiefschlaf, das nur ab und zu mal durch einen Skandal aufgeweckt wird und schließlich wieder weiterdöst, Zum einen ist der religiöse Analphabetismus in vielen Regionen sicherlich ein Problem, dass nicht zu unterschätzen ist und eine große Gefahr für den Glauben beinhalten kann. Zum anderen gibt es viele neue Bewegungen, die sogenannten Movimenti, die abseits der massenmedialen Wahrnehmung wichtige Arbeit im Weinberg des Herren leisten und die Stützen der zukünftigen Kirche darstellen.

Aber was ist der Tipp von Jesus, wenn wir in Versuchung geraten? Jesus betont die Bedeutung des Gebets, welches uns vor den Versuchungen schützen kann. Insbesondere die hundertprozentige Orientierung Jesu am Willen des Vaters zeigt uns einen wichtigen, und nicht immer einfachen, Weg des Gebets. Der Fokus liegt dabei nicht auf irgendwelchen kurzfristigen Oberflächlichkeiten, sondern auf der ewigen Wahrheit Gottes.

So bitten wir, dass wir immer mehr und mehr den Willen des Vaters tun und unseren Blick (mit wachen oder müden Augen, jedoch auf jeden Fall mit offenen Augen) auf Jesus richten, der für uns Blut geschwitzt hat.

Einen schönen Tag und viel Segen!
florian vom fluss

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